Motor Zeulenroda

www.fcmotorzeulenroda.de

In spektakulären Derbys im Vorteil 
Spieljahresrückblick der SpG FC Motor Zeulenroda

Im gehobenen Mittelfeld der Tabelle hat sich die SpG FC Motor Zeulenroda mittlerweile etabliert. Nach den Plätzen fünf, zwei Mal elf und vier in den vergangenen Spielzeiten landete das Team von Trainer Matthias Liebers nach Abschluss der Saison 2016/17 auf Rang sieben in der Landesklasse. Bei den „Karpfenpfeifern" dürfte man mit dem Spieljahr zufrieden sein, war es doch insgesamt ein schwieriges. 14 Siege, sechs Remis und zehn Niederlagen stehen nach 30 Spieltagen zubuche, 48 Punkte wurden geholt und 42 Tore geschossen. Die Trefferausbeute ist die fünftschwächste der Staffel, dennoch wucherte man gerade in Heimspielen mit diesem Pfund. In 16 Heimpartien, einschließlich der 2:0-Wertung wegen Nichtantritts von Schott Jena II, gelangen lediglich 23 Treffer. In zehn der 16 gewerteten Heimspiele wurde zudem acht Mal „zu Null", also ohne Gegentreffer, gewonnen. Darunter auch ein Heim-0:0 gegen den sieglos gebliebenen Vorletzten Stadtilm, der auch im Rückspiel nicht bezwungen werden konnte (1:1).

Am 24. September 2016 saß erstmals der 59-fache Ex-DDR-Nationalspieler Matthias Liebers auf der Zeulenrodaer Trainerbank, der mit der Mannschaft gleich mal 0:4 beim Staffelzweiten Stadtroda unterging. Zuvor war der einstige Leipziger praktisch über Nacht von der SpG TSV 1861 Ranis aus der Kreisoberliga von der Bank ins 40 Kilometer entfernte Zeulenroda in geholt worden. Und Motor hatte in den ersten sechs Partien nicht gewonnen, holte nur drei Remis. Mit dem ersten Dreier im Derby zuhause gegen den 1. FC Greiz war der Bann gebrochen. Nach dem späten Tor von Toni Schulz – am Ende bester Zeulenrodaer Schütze zusammen mit Maximilian Wetzel (beide 6 Treffer) – und dem Prestigesieg gelangen noch drei weitere späte und knappe Siege (Arnstadt, Bad Lobenstein, Zwätzen). Die Leistungskurve zeigte ab da nach oben. Aber schon hier war zu sehen, dass die erforderliche Leistungsdichte nach den ersten elf Akteuren nicht vorhanden ist. Stetig wechselnde Mannschaftsaufstellungen blieben nicht aus. Und der Olympiazweite auf der Trainerbank musste sogar ans Eingemachte. Am 27. Spieltag gegen Jena-Zwätzen saß überraschend der langjährige Torwart und bis 2016 auch FCM-Trainer Tino Focke auf der Ersatzbank. Und Liebers erwies ihm die Referenz und wechselte den 55-Jährigen in der Schlussminute in die mit 1:0 gewonnene Partie ein. Mit Martin Lenßner kam ein weiterer Oldie zu einer Landesklasse-Kappe und erzielte zudem noch das Goldene Tor in diesem Spiel. Teilweise spät erzielte und wichtige Tore belegen auch die Kampfkraft, den Elan und die Moral des verschworenen Teams, die  auch Liebers stets eigen waren und die auch im Waldstadion zum Unterpfand von Punkten wurden. Besonders spektakulär waren in dieser Hinsicht die Aufeinandertreffen mit Ortsnachbar Schleiz, betreut vom langjährigen Zeulenrodaer Spieler und Trainer Olaf Distelmeier. Jeweils um die 250 Zuschauer wohnten den beiden Derbys bei, die neun Tore bejubeln konnten. Beim Hinrunden-2:2 führte Motor in Schleiz schon 2:0, in der Rückrunde der FSV im Waldstadion zwei Mal, unterlag aber durch Lukas Nietsch's Elfmetertor nach 85 Minuten noch mit 2:3. Vor dem letzten Spiel verabschiedete der FC Motor vier Spieler, die ihre aktive  Laufbahn als  Fußballer beenden. Es waren Tino Pohl, der in 285 Pflichtspielen eingesetzt wurde. Der ehemalige Kapitän Martin Schulz spielte 320 Mal für Motor. Publikumsliebling Sven Maurer kickte 335 Mal in Pflichtspielen für Zeulenroda und Sebastian Grau nimmt nach 62 Pflichtspielen Abschied in der Männermannschaft, bleibt dem Verein aber als sportlicher Leiter erhalten. Man darf gespannt sein, was die Fans im Waldstadion in der nächsten Saison sportlich erwarten können. Da auch das Transferfenster noch nicht geschlossen ist, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Verantwortlichen hier noch einmal tätig werden und vielleicht ein neues Gesicht nach Zeulenroda locken werden. 

Ein großer Dank gilt den zahlreichen Ordnern, die während der Heimspiele für die Sicherheit und Ordnung im Waldstadion gesorgt haben, allen Personen, welche sich im Waldstadion um die Verpflegung der Zuschauer kümmern und nicht zuletzt Stadionsprecher Christian Seifert, der stets mit all seiner Kraft die Zuschauer im Waldstadion mitreißt und für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgt. Mit dem Spiel beim FC Saalfeld startet der FC Motor am 5. August in seine nunmehr zwölfte Landesklasse-Saison.

Bericht: Manfred Malinka und Erik Oelsner