Motor Zeulenroda

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Knapper Sieg auf dem Teicheler „Dorfplatz"
SG Traktor Teichel – SpG FC Motor Zeulenroda 1:2 (1:2)

Mit dem wichtigen 2:1 (2:1)- Erfolg bei der SG Traktor Teichel beendete die SpG FC Motor Zeulenroda nicht nur ihre Sieglos-Serie von fünf Punktspielen in Folge, sondern gewann auch ihre erste Auswärtspartie der Saison 2019/20. Offenbar schien der vorwöchentliche Pokal-Überraschungserfolg gegen Verbandsligist Eisenberg Kräfte frei gesetzt zu haben, die nun auch in Teichel zum Tragen kamen. Ohne die Stammkräfte Stegemann, Oettel, Hollstein, Leistner, Draschar und Ziehm, der operiert wurde, verdienten sich die Gäste den Erfolg in Remda-Teichel wiederum aufgrund großen kämpferischen Einsatzes. Klar, dass das Spiel beim Zeulenrodaer Ex-Trainer zunächst aus einer Abwartehaltung und taktisch geprägt war. Auf dem „kleinen Dorfplatz", wie er ab und an bezeichnet wird, unwissend wohl auch darüber, dass Teichel einst die kleinste Stadt der DDR war, begann die Partie aber auch hektisch und unglücklich für den Gast. Nach einem Missverständnis zwischen Paul Stübner und Toni Schulz, die im Verbund nicht energisch genug klärten, ging die Liebers-Elf nach 15 Minuten durch Schröter in Führung. Doch die Freude beim Tabellenachten währte nicht lange. Praktisch im Gegenzug kam Tom Falk in Ballbesitz und schlenzte das Leder aus 20 Metern zu seinem ersten Landesklasse-Tor in die Maschen (16.). Die Elf von Martin Lenßner setzte nach, ließ wenig gegnerische Chancen zu und kam nun besser. Nach einem Pellenat-Eckball, einer der besten Gäste-Akteure an diesem Tag, kam Manuel Sengewald nach einer abgewehrten Ecke zum zweiten Mal an den Ball und ließ freistehend Keeper Rößler keine Chance (1:2/29.). Wenig später konnte sich Steffen Karczewski im Motor-Gehäuse auszeichnen, als er eine Traktor-Chance zunichte machte (31.). Bis zur Pause plätscherte die Partie so vor sich hin, wenn ein Teicheler nicht ab und an Mal „aus Versehen" hingefallen wäre. 



Nach dem Wechsel drängte der Gastgeber mehr und mehr auf den Ausgleich. Karczewski blieb resolut, ließ nichts zu (u.a. 60.). Pellenats und Mäusebachs Abschlüsse waren auf der Gegenseite zu schwach (52., 86.). Nicht ins Bild passte eine Szene kurz vor Ende der Partie. Einem Teicheler Zuschauer gefielen die lautstarken Anfeuerungsrufe von Zeule-Coach Martin Lenßner nicht, was er ihm gegenüber auch zum Ausdruck brachte. Motors Co-Berichterstatter und zweitältestes Vereinsmitglied, Jürgen Weiße, versuchte zu schlichten, sodass der Teicheler in eine kleine Grube rutschte. Dem Loch entronnen, griff der Teicheler Zuschauer Weiße tätlich an und versetzte ihm vier Schläge auf den Kopf. Nur der Besonnenheit Weißes und der Ordner war es zu danken, dass der Vorfall nicht eskalierte. „So etwas habe ich in meinem bisherigen Leben noch nie erlebt", war der 75-Jährige sichtlich schockiert über das Geschehene. 

Teichel-Coach Matthias Liebers äußerte, dass „ein Remis gerecht gewesen" wäre, zumal sein Team kurz vor Ultimo absolut die Chance dazu hatte. Motor brachte in der Schlussviertelstunde noch alle seine drei Wechsler in die Partie, sodass keiner der mitgereisten Bankdrücker die Reise in die ehemals kleinste Stadt der DDR umsonst angetreten hatte.

Bericht: Manfred Malinka