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Drei
Mal Schmidt in der 1. Mannschaft
Vater
und die beiden Söhne stehen seit vielen Jahren im selben Verein
Es gibt Sportlerfamilien, da tritt der Sohn oder die
Tochter in die Fußstapfen von Mutter oder Vater. Was aber, wenn einer Familie,
wo der Vater Fußballer war, plötzlich zwei Söhne geboren wurden und auch beide
dieselbe Sportart betreiben wie das Familienoberhaupt. Thomas Schmidt aus
Zeulenroda, heute 56 Jahre alt, spielte viele Jahre bei der BSG Motor Zeulenroda
aktiv in der ersten Männermannschaft Fußball, aktuell sind auch die beiden
Söhne Dominic (25) und Dustin (23) in die Fußstapfen getreten und kicken
Landesklasse in der SG FC Motor. Zudem ist der Papa nun deren
Mannschaftsleiter. „Thomas Schmidt war ein schneller und robuster
Stürmer bei Motor", erinnert sich Klaus Meitner, der jahrzehntelang die
Zeulenrodaer Spielberichte für die OTZ verfasste. Thomas durchlief, wie später
seine Söhne auch, alle Nachwuchsteams des Vereins, trainierte oft bei Klaus
Weißflog. Berufungen in die Kreisauswahl Zeulenroda waren keine Seltenheit, mit
der er 1982 sogar die Goldmedaille bei der Bezirksspartakiade holte.
In dieser Zeit war der Fußballer ohne echten Spitzname auch Torschützenkönig
der A- und B-Junioren-Bezirksliga. Schon als 18-Jähriger gehörte Schmidt dem
Kader der 2. Männer unter Übungsleiter Heinz Sieber an, bestritt aber auch bis 1988
insgesamt 92 Pflichtspieleinsätze für die BSG Motor I, war also lange Stammspieler
und schoss beachtliche 31 Tore. Was Thomas vor allem bei Motor gefiel, war die
Atmosphäre bei Heimspielen. „In die Karl-Marx-Sportstätte", wie das Waldstadion
damals hieß, „kamen oft fast 2000 Zuschauer." Da es damals den Spielertunnel
noch nicht gab, soll manch Schiedsrichter beim Verlassen des Platzes in die
Kabine sogar Angst gehabt haben, berichtet der einstige Torjäger. Der Trainer
in Zeulenroda hieß damals übrigens Joachim Posselt, als Spieler DDR-Meister
1967 mit dem FC Karl-Marx-Stadt. Thomas größter sportlicher Erfolg war das
Erreichen des Pokalendspiels des Bezirkes Gera am 22. Mai 1986 in Elsterberg,
als 800 Zuschauer einen 2:0-Erfolg von Fortschritt Weida gegen Zeulenroda
sahen. Anschließend wechselte der Angreifer zur benachbarten BSG Glaswerk
Schleiz, wo ihn ein Jahr später ein großes Missgeschick ereilte. Ausgerechnet
in Elsterberg brach er sich gegen seinen neuen Verein das Handgelenk, was das
Ende der Laufbahn bedeuten sollte.
Nun rückten andere Dinge in den Vordergrund. Die Firma Metallgießerei Brückner wurde 1967 von dem Werkzeugmachermeister Heinz Brückner in Zeulenroda in der damaligen DDR gegründet. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ursula hielt er den Betrieb trotz vieler Widrigkeiten aufrecht. Anfangs in einer kleinen Werkstatt mit ein paar Mitarbeitern produzierend, wurden die Gegebenheiten schnell zu klein. Um nach der Wendezeit am Markt bestehen zu können, entschloss sich Familie Brückner 1993 zum Neubau einer Produktionshalle im Industriegebiet der Stadt. Die Firma wuchs ständig und entwickelte sich kontinuierlich weiter.
Heute umfasst sie mehrere Produktions- und Lagerhallen, sowie ein qualifiziertes und motiviertes Team, um alle Kundenwünsche umzusetzen. Im Januar 2018 übergab Herr Brückner nach über 50 Jahren die Geschäftsführung an seine Tochter Ina Schmidt. Sie und ihr Mann Thomas Schmidt, die beide bereits über 20 Jahre Berufserfahrung im Unternehmen gesammelt haben, führen das Geschäft mit Unterstützung ihrer beiden Söhne Dominic und Dustin in zweiter Generation weiter.
1995 wurde Dominic
geboren. Er konnte kaum laufen, da bewegte er sich schon mit dem Ball, 1997 kam
Dustin hinzu, da hatte „Dome" einen Spielgefährten und Thomas auch. Es wurde
überall gebolzt, wo und wann es nur ging. Sogar in der Wohnung wurde mit einem
Softball gekickt. Auch auf dem Grundstück, was dann aber einige Pflanzen nicht
gut überstanden. 2002 gingen Dustin und Dominic gemeinsam zum ersten Mal zum
Training. Günter Lenßner, der heutige Co-Trainer der 1. Mannschaft und Vater
von Chef Martin Lenßner, hielt die ersten Übungsstunden ab. Das Talent der
Brüder wurde schnell erkannt. Der Trainingsstützpunkt Greiz und Sichtungsspiele
in Bad Blankenburg brachten beide in den Fokus des FCC. Sie wurden in die Landesauswahl
berufen und bestritten dort einige Spiele. Die beiden Zeulenrodaer waren die einzigen
Nicht-Club-Spieler aus Erfurt oder Jena. Das Angebot aus Jena kam folgerichtig,
die Schmidts hätten sofort wechseln können. Aber sie wollten nicht, verbrachten
ihre Jugendzeit lieber im beschaulichen Zeulenroda. 2008 kam der Ältere der
Brüder in die 1. Mannschaft und bestritt bislang 193 Pflichtspiele und erzielte
51 Tore. Dustin folgte und kam bisher auf 130 Partien und 30 Treffer. Thomas
wurde gleich gefragt, ob er Mannschaftsleiter sein möchte. Da er ohnehin bei
den Spielen der Söhne schon als Zuschauer oder auch als Co-Trainer dabei war,
sagte er zu. Dominic Schmidt ist seit Saisonbeginn 2019 Kapitän der
Zeulenrodaer Landesklasse-Mannschaft. Obwohl er, wie sein Bruder, technisch
sehr beschlagen ist und fast alles spielen kann, sind beide nicht die typischen
Torjäger. Diesen vermisst der Tabellen-13. in jedem Spiel schmerzlich. Auch
wenn der Kapitän in der Ewigen Torschützenliste der Landesklasse unter 500
Spielern 19. ist, ist er nicht der Vollstrecker wie sein Vater Thomas. Der
steten Unterstützung und dem Beistand von Mutti und Ehefrau Ina können sich die
drei Schmidt-Fußballer beim FC Motor aber allemal sicher sein.Ehemalige Mitspieler von Thomas Schmidt waren damals:
Dieter Markfeld (verst.), Robby Boucherifi, Tino Focke, Thomas Effenberger, Björn
Hädicke, Ralf Wagner, Olaf Distelmeier, Andreas Schirr, Wolfgang Brückner, Uwe
Rosenhagen, Rainer Dyroff, Heiko Riedel.
Ein Großer Dank
für die Mit- und Zuarbeit an dieser Story geht an Jürgen Weiße, Klaus Meitner
und Thomas Schmidt.