Motor Zeulenroda

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Wer wofür die Verantwortung trägt?
Verein FC Motor Zeulenroda droht Insolvenz - die 184 Mitglieder hängen quasi in der Luft

Zeulenroda-Triebes „Wir werden auf alle Fälle den Trainingsbetrieb für den Nachwuchsfußball versuchen aufrecht zu erhalten", so Uwe Grube, Vorstandsvorsitzender des Fußballclubs (FC) Motor Zeulenroda. Das ist seine Aussage zur Pressemitteilung des Zeulenrodaer Vereins, in der davon gesprochen wird, dass über eine Weiterführung des Vereins intensiv nachgedacht wird, wenn die Stadt Zeulenroda-Triebes nicht bereit sei, eine mentale Anerkennung sowie auch finanzielle Unterstützung für die Betriebskosten des FC Motor Zeulenroda zu leisten.

Für die Kinder und Jugendlichen muss durchgehalten werden

„Wir wollen es durchstehen und wenn wir die Sporteinrichtung in Triebes nutzen, denn dort werden die Betriebskosten bezahlt. Wie bei allen anderen städtischen Sportstätten." Grube sieht darin eine unfaire Behandlung gegenüber dem FC Motor Zeulenroda. „Wenn wir mit unseren Fußballern in die Hallen gehen, dann trägt die Stadt die Kosten", so Grube. Der Zeulenrodaer Verein zählt 184 Mitglieder, davon wären fast 50 Prozent unter 18 Jahren.

Der Hintergrund zu den Vorkommnissen: Der FC Motor Zeulenroda führt seit Mai dieses Jahres Gespräche mit der Stadtverwaltung Zeulenroda, doch ein Anpassen des Vertrages von 2013 blieb aus. Auch eine bestätigte Übernahme des Betriebskostenzuschusses für die städtische Sportstätte Waldstadion in Zeulenroda-Triebes blieb verwehrt.

Zur Erklärung: Es gibt aus dem Jahr 2013 eine Nutzungsvereinbarung mit der Stadt Zeulenroda-Triebes und dem FC Motor Zeulenroda. Da wurde vertraglich festgelegt, welche Aufgaben der Verein übernehmen muss und dass der Verein die Betriebskosten zu tragen hat. Die Stadt hat sich aber auch vertraglich verpflichtet, einen jährlichen Betriebskostenzuschuss zu leisten. Bis 2012 gab es den Zuschuss. 2012 wurde er durch die Stadt gekündigt, aufgrund der damaligen Haushaltssituation. Somit hat der Verein ab 2013 die Betriebskosten, die bis zu diesem Jahr rund 8000 Euro für Strom, Gas und Wasser betragen haben, selbst gestemmt aus Mitgliedsbeiträgen und Sponsorengeldern.

Jetzt, fast zehn Jahren danach, nach zwei coronabedingten Pandemie-Jahren, habe sich die finanzielle Situation auch beim FC Motor immens verschlechtert. Aus den 8000 Euro Betriebskosten sollen im kommenden Jahr 15.000 Euro werden, was der Fußballclub nicht stemmen kann.

Der Vorstandsvorsitzende fragt aber auch, wer denn eigentlich in dieser Stadt Verantwortung für den Sport, für den Nachwuchs bereit ist zu tragen. Es könne doch nicht so sein, dass ehrenamtlich arbeitende Vereinsmitglieder zum Teil zehn Stunden die Woche die Kinder gut betreuen und sie sportlich gefördert werden, aber eine Anerkennung würde ausbleiben, so der Zeulenrodaer.

Gleichstellung gegenüber allen Vereinen der Stadt

„Es geht uns nicht darum, irgendwelche Zuschüsse von der Stadt einzuheimsen, sondern es geht uns als Verein darum, eine Gleichstellung aller Vereine der Stadt zu erreichen."
Zumal nicht nur die Anerkennung durch die Kommunen im 2019 beschlossenen Sportfördergesetz des Landes Thüringen mit finanziellen Zuschüssen an die jeweiligen Städte und Kommunen gesetzlich geregelt ist.

„Wir sind müde, über so etwas diskutieren zu müssen in so einem Rahmen." Er ist der Meinung, dass die Stadt einfach ihre Aufgaben erfüllen soll. Entsprechend dem Sportfördergesetz Thüringens sei die Stadt zudem verpflichtet, die Verträge mit dessen Inkrafttreten 2019 anzupassen.

Auf der Mitgliederversammlung des Fußballvereins erhielt der Vorstand den klaren Auftrag, gegenüber der Stadt deutliche und eindeutige Vertragsverhältnisse einzufordern. „Erste Anzeichen aus Erfurt, dass der Landessportbund uns unterstützt", wären wohl schon gegeben worden. Fakt ist, die Mitglieder hoffen auf ein Gespräch mit Ergebnissen für beide Seiten. „Wichtig ist, dass die Stadt einfach mal einlädt zu einem klärenden Gespräch.

Bericht: Heidi Henzen / OTZ-Bericht vom 25.11.2022