Motor Zeulenroda

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Unglaublicher Derbysieg im Waldstadion 
SG FC Motor Zeulenroda - SG FC Thüringen Weida 2:1 (1:0)


Foto: Thomas Gorlt

Wieder einmal war Derbyzeit im Zeulenrodaer Waldstadion. In der ersten Hauptrunde des Köstritzer-Thüringenpokals ging es gegen keinen geringeren als den FC Thüringen Weida, den Vorjahresaufsteiger in die Verbandsliga. Trotz des unglaublich schlechten Wetters fanden 122 Fans, darunter auch eine handvoll Anhänger aus Weida den Weg ins Waldstadion, um sich ein Derby der Extraklasse, was an Spannung wohl nicht zu überbieten war, anzuschauen. 

Schiedsrichter Christian Bürger pfiff die Partie pünktlich um 18:00 Uhr an und Zeulenroda begann sofort giftig und verbissen gegen den Verbandsligisten zu agieren. Die Partie war äußerst körperbetont geprägt und beiden Mannschaften war anzusehen, dass sie unbedingt in Runde 2 einziehen wollen. In Minute 12 hatten die Zeulenrodaer dann die erste wirkliche Torchance in der Pokalpartie, Dustin Schmidt's Schuss wurde nach einem sauberen Pass seines Bruders Dominic von Weidas Torhüter Kay Lange mit den Füßen abgewehrt. 

Die Gäste aus Weida waren im Vorwärtsgang gefährlich unterwegs, die gut organisierte Motor-Defensive sorgte allerdings dafür, dass das Team von Trainer Thomas Wirth zunächst nur über Standardsituationen echte Torgefahr ausstrahlen konnte. So kamen die Gäste auch in der 15. Minute nach einem indirekten Freistoß zu einer guten Tormöglichkeit, der Ball landete jedoch neben dem Gehäuse von Jens Kutzner. 

Die Partie war nun von einem offenen Schlagabtausch geprägt, beide Teams hatten gute Chancen, einen Gewaltschuss von Weidas Tom Diepold konnte Jens Kutzner stark zum Eckball klären. In Minute 27 wurde es das erste mal laut im Waldstadion. Nach einem sauberen Pass von Dustin Schmidt in die Schnittstelle auf Maximilia Wetzel schoss dieser den Ball sicher zum vielumjubelten und auch nicht unverdienten 1:0-Führungstreffer in die Maschen. Von diesem Moment an übernahm Zeulenroda bis zur Pause erstmal die Spielkontrolle, stand defensiv kompakt und ließ nur wenig zu. Somit ging es mit 1:0 in die Pause. 

Nach Wiederanpfiff kamen die Gäste wütend aus der Kabine und drängten sofort auf den Ausgleich, was der cool agierende FC Motor allerdings durch gutes Gegenpressing nicht zuließ. Einen Aufreger gab es dann in der 55. Spielminute, als Zeulenrodas Innenverteidiger Christian Thaeder völlig zu unrecht nach einem Foul mit rot vom Platz gestellt wurde. 

Von diesem Moment an hatte man allerdings das Gefühl, dass die Hausherren mit einer "Jetzt erst recht"-Einstellung weiter spielten und nun alles gaben und kämpften, um der immer stärker werdenden Offensive der Gäste standzuhalten. Weida tat nun, was sie tun mussten - sie drängten Zeulenroda in den eigenen Strafraum und erarbeitenen sich immer wieder gefährliche Tormöglichkeiten, die nicht zuletzt durch starke Paraden von Zeulenrodas Torwart Kutzner ungenutzt blieben.  Zeulenroda konnte sich nun nur noch selten befreien und versuchte, das 1:0 über die Zeit zu bringen. Beachtlich war es schon, wie die Liebers-Elf gegen den starken Verbandsligisten durchhielt und gemeinsam für den Sieg kämpfte. Weida war weiter spielbestimmend und vergab mehrere klare Torchancen, wie zum Beispiel durch Jagupov (63.) und Nick Pohland (69.). In der 78. Minute dann der Schock für die Gastgeber. Die lange und souverän kämpfenden Zeulenrodaer mussten in der 78. Minute dann doch den Ausgleich durch Ronny Kolnisko hinnehmen, als nach einem Eckstoß der Ball in einer Art Kopfballstafette hin und her gegeben wurde, landete der Ball schließlich vor Kolnisko's Füßen, welcher den Ball natürlich verdient zum 1:1 verwandelte.  

Wer nun glaubte, dass sich Motor aufgab und keine Kräfte mehr hatte, um der Offensive der Gäster weiter zu trotzen, täuschte sich. Zeulenroda agierte nach dem Anpfiff weiter, als wäre nichts gewesen und konnte sich sogar durch Nietsch (83.) und Wetzel (86.) noch Torchancen nach Kontern erarbeiten.  Nach einem Angriff der Weidaer und dem anschließenden Konter der Zeulenrodaer brachen dann alle Dämme im Waldstadion. Wo immer er die Kraft auch her nahm, Dominic Schmidt lief über rechtsaussen beinahe über das ganze Feld und schüttelte mehrere Gegenspieler ab, brachte den Ball sauber in den Strafraum auf Kotlinsky, der jedoch den Torwart anschoss. Der Ball prallte zurück auf den im Zentrum postierten Lukas Nietsch, der den Ball zum 2:1-Siegtreffer in der 89. Minute im Tor unterbrachte. 

Erinnerungen wurden wach an das Landesklassenspiel aus der vergangenen Saison, als man Zuhause einen 1:0-Rückstand gegen Germania Ilmenau in der Nachspielzeit noch zu einem 2:1-Sieg drehte. 

Weidas Trainer Thomas Wirth sagte nach der Partie: "Die Mannschaft von Zeulenroda hat viel Leidenschaft gezeigt. Sie haben am Ende nicht unverdient gewonnen."

Bericht: Erik Oelsner