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Nächste Derbyniederlage
1. FC Greiz – SpG FC Motor
Zeulenroda 3:1 (1:0)
Es wird einem
um die Greizer langsam unheimlich. Auch nach seinem viertem Heimspiel am 7.
Spieltag der Landesklasse bleibt der Aufsteiger unbesiegt, der Derbygegner des
Sonnabends aus dem 17 km entfernten Zeulenroda dagegen auswärts sieglos.„Ein Spiel mit
vielen Nicklichkeiten" hatte der Greizer Trainer Martin Donath angekündigt, was
es dann auch vor den 160 Zuschauern auf dem Tempelwald auch wurde. So stand es
zur Pause 4:1 für die Gäste. Aber nicht nach Toren. Sondern nach Gelben Karten.
Sengewald (15.), Leistner (19.), Schulz (25.) und Torwart Karczewski (36.)
sahen bei den Gästen den gelben Karton, bei Greiz Kothe (43.). Auch sportlich
ging es hoch her. Auf dem kleinen Kunstrasen waren viele Zweikämpfe zu
konstatieren, die zu Freistößen führten. Sengewald setzte für Motor einen an
den Pfosten (3.), auch die gefährlich getretenen Freistöße Gneupels landeten am
Geblk oder Karczewskis Hand war dazwischen (12., 15.). Kurz davor hatte es ein
Zeulenrodaer Powerplay mit mehreren Abschlüssen gegeben, aber keiner ging aufs
Tor. Ab und an war es sonnig, oft
windig. Auch an der Seitenlinie. Beim Coaching hatten sich die Trainer Martin
Donath und Martin Lenßner nicht immer im Zaum. Während der Eine die
Coachingzone stetig missachtete, reklamierte der andere oft Abseits, wofür er
beim 2:0 durch Nahr nach 46 Minuten auch Gelb sah. Die erste seiner
Trainer-Laufbahn. Das 1:0 lag in der hektischen und umkämpften Partie in der
Luft, als Nahr allein auf Karczewski zulief, diesen aber nicht ausnocken konnte
(34.). Der Motor-Keeper legte kurz darauf den 19-jährigen Nahr, es gab
Strafstoß. Heinze wurde vom kleinlich leitenden 18-jährigen Referee Wentsch aus
Neustadt straff ermahnt, danach verwandelte Gneupel seinen Strafstoß sicher
(38.). Der Gastgeber führte zur Pause verdient, Trainer Lenßner hatte seinem
Team gute 20 Anfangsminuten bescheinigt, die Chancenverwertung gerügt und sich
geärgert, dass sich seine Spieler zu sehr provozieren ließen.
Foto: Manfred Malinka
Mit
Wiederbeginn schaffte die Donath-Elf den Führungsausbau. Der junge Nahr war mit
dem 2.0 zur Stelle (46.). Nach einer knappen Stunde kamen bei Motor die beiden
über 1,93-m-Männer Tim und Tom, Pellenat und Mäusebach in die Partie, um die
Schnelligkeit der beiden mehr ins Spiel einfließen zu lassen. Der Gast mühte
sich jetzt mehr, presste besser. Das Tor schoss aber wieder Greiz. Nach einer
Ecke kam Karczewski nicht energisch genug zum Ball, Gneupel war mit Saisontor
Nummer neun der Nutznießer (60.). Die „Mentalitätsmonster aus Zeulenroda"
(Donath) blieben dran. Im Luftduell an der Greizer Grundlinie kam Mäusebach zu
Fall, es gab Elfmeter. Der seit Saisonbeginn als Kapitän amtierende Dominic
Schmidt verwandelte sicher (63.). Es kam wieder Spannung in das Spiel, der Gast
war am 2:3 dran. Sengewald traf mit einem Prachtschuss aus 30 Metern noch
einmal den Pfosten (80.), dann hatte Greiz nicht nur das Spiel gewonnen,
sondern nach der Pause auch mehr Gelbe Karten als der Gast gehabt (3:2). Einige
Greizer Zuschauer hatten schon fünf Minuten vor dem Abpfiff ständig den
Schlusspfiff gefordert, hatten aber wohl ihren Ticker falsch eingestellt.
Pünktlichst pfiff der junge Schiedsricher ab, dessen Ansetzung für dieses
Derby Motor-Trainer Lenßner „als nicht nachvollziehbar durch den TFV"
bezeichnete und dem Sieger gratulierte. Bei dem war dann schnell die Stimmung
auf dem Siedepunkt und „Derbysieger – Derbysieger"-Gesänge hallten über den
Tempelwald.
Spieler des
Spiels:
Dominic Schmidt,
Kapitän SpG FC Motor Zeulenroda. Er war der Antreiber des Motor-Spiels
schlechthin, war überall auf dem Spielfeld zu finden. Er holte tief aus der
eigenen Hälfte die Bälle, trieb sie nach vorn. Der 24-Jährige, seit
Saisonbeginn gewählter Kapitän anstelle von Toni Schulz, war Pass- und
Ideengeber, kämpfte und rackerte, auch am Boden. „Uns fehlt zurzeit im
Abschluss total das Glück, aber auch die Körperspannung. Wir müssen uns für
unseren Aufwand einfach besser belohnen. Dazu muss aber auch einer für den
anderen da sein. In sieben Partien haben wir mindestens immer ein Gegentor
bekommen. Wichtig ist, trotz Platz zehn, dass die Moral intakt ist."
Bericht: Manfred Malinka